Säkularer Buddhismus bezeichnet eine westliche Form des Buddhismus, der die frühen Quellen des Buddha als wichtig erachtet, auf dogmatische, metaphysische Glaubensinhalte verzichtet und keine hierarchische Strukturen kennt.
In seiner 2500-jährigen Geschichte hat sich der Buddhismus bei seiner Verbreitung jedes Mal der neuen geografischen und kulturellen Umgebung angepasst, um das Dharma so übermitteln, dass es die Menschen der entsprechenden Zeit verstehen. Damit wurden teilweise neue spirituelle Pfade aufgezeichnet, wie z.B. Chan / Zen in China bzw. Japan.
In der westlichen Kultur wurden im Rahmen der Aufklärung seit dem Mittelalter religiöse Dogmen, Bräuche und Rituale, sowie die Institutionen, die sich auf göttliche und überirdische Welten und Wahrheiten berufen, infrage gestellt. Stattdessen wurde die Stellung des Menschen als vernunftbegabtes Wesen und seine Verantwortung für ein ethisches Handeln in den Vordergrund gestellt.
Der Säkuläre Buddhismus sieht sich in dieser Tradition als eine offene Bewegung, die in der frühen buddhistischen Literatur (Palikanon) den Dharma, d.h. Buddhas ursprünglichen Kern der Lehre, (wieder-)findet und ausarbeitet. Der Säkuläre Buddhismus ist keine Institution, sondern besteht aus einer Vielzahl andauernder Gespräche, kleinen Sanghas und Online-Initiativen, so wie diese Website. Wesentlicher Unterschied zu anderen Traditionen ist, dass kulturhistorische Glaubensinhalte (z.B. Wiedergeburt und Karma) nicht übernommen werden. Es besteht keine vorgegebene Lehrer-SchülerInnen-Hierarchie. Es gibt keinen Mönchsorden und jedem Menschen wird die Fähigkeit zugesprochen, Buddhas Weg vollumfänglich in diesem Leben verwirklichen zu können.

Ein umfangreiches Buch zum Thema ist Stephen Batchelor’s “Jenseits des Buddhismus”.