“Nicht-Selbst” oder “Nicht-Ich” (anatta auf Pali) ist die Lehre von der “Unpersönlichkeit”, eine zentrale Erkenntnis und Erfahrung des Buddhismus. In der Meditation, aber nicht nur dort, suchen wir vergeblich nach einem festen “Ich”, nach Elementen die aus sich selbst und völlig unabhängig entstanden sind und sich auch nicht verändern. Stattdessen beobachten wir ein “Ich” welches sich dauernd verändert, abhängig von unzähligen Faktoren und Bedingungen, z.B. Tages- und Jahreszeiten, Alter, Gesundheit, Umgebung und Menschen, um nur ein paar zu nennen. Das, was wir “sind”, zu “sein” glauben, freudig, traurig, hungrig, verliebt, sind im Grunde nur wechselnde, “unpersönliche” Zustände”, die nicht “mein” sind.
Diese Einsicht des Unpersönlichen, zusammen mit Dukkha, der Schmerzlichkeit und Anicca, der Vergänglichkeit sind die drei Pfeiler von Buddhas Lehre vom bedingten Entstehen. Darin sagt der Buddha nicht, dass es kein Ich gäbe, das wir im Alltag im Umgang mit Anderen natürlich benötigen, sondern er sagt, dass das Ich ein dynamisches und stets flüchtiges Phänomen ohne eigenen Wesenskern ist.