Die buddhistische Zeitrechnung und der buddhistische Kalender

Von Buddhastiftung

EINEN buddhistischen Kalender gibt es nicht

Einen weltweit einheitlichen oder verbindlichen buddhistischen Kalender gibt es nicht. Je nach Land und Tradition findet man deshalb unterschiedliche Angaben in Bezug auf die Jahreszählung als auch zu Feiertagen.
Ein weit verbreiterter Kalender ist derjenige aus Myanmar, der in den südostasiatischen buddhistischen Ländern, z.B. in Thailand und Kambodscha Anwendung findet.

 

Orientierung an Sonne und Mond

Der buddhistische Kalender ist ein sogenannter Lunisolarkalender, er richtet sich sowohl nach Sonne als auch Mond. Das Jahr wird eingeteilt in 12 Monate mit insgesamt 354 Tagen, wobei sich jeweils ein Monat mit 29 und mit 30 Tagen abwechselt.
Die Monate werden in zwei Hälften geteilt, die erste mit 15 Tagen umfasst den zunehmenden Mond und die zweite Hälfte mit 14 oder 15 Tagen den abnehmenden Mond.

 

Das buddhistische Neujahr verschiebt sich jedes Jahr

Im Gegensatz zum europäischen Kalender, dem gregorianischen Kalender, bemisst sich das Jahr nicht nach immer gleich langen Jahreszeiten. Das buddhistische Jahr dauert solange, wie die Erde benötigt, um die Sonne mit Bezug auf Fixsterne einmal zu umrunden. Ein solches Jahr dauert 20 min länger als ein Jahr unseres Kalenders.
Deshalb beginnt das buddhistische Jahr jedes Jahr etwas später, was durch Schaltjahre ausgeglichen wird.

 

Das Jahr 1 nach buddhistischer Zeitrechnung

Das Jahr 1 nach Buddha ist das Jahr nach dem Todesjahr von Gautama Buddha. In vielen traditionell buddhistischen Ländern beginnt es genau in dem Moment, in dem der Buddha das sogenannte Parinirvana erreichte.
Das Todesjahr ist in Südostasien häufig mit 544 vor Christus festgelegt, in Thailand z.B. ist dies das Jahr 0. Das Jahr 1 nach Buddha ist nach dieser Zählweise somit das Jahr 543 nach unserer Zeitrechnung abgekürzt Jahr 1 B. E..
Das Jahr 2020 bei uns entspricht somit dem Jahr 2563 B.E. buddhistischer Zeitrechnung.

 

Nicht ein Neujahr, sondern viele

Der Jahreswechsel des Buddhistischen Jahres wird zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert, je nach Region. Heute ist es meist der 1. Januar, es kann aber z.B. auch der Tag nach dem ersten Neumond im Weltkalender sein. Für viele BuddhistInnen ist der kalendarische Jahreswechsel auch ohne Bedeutung.

 

Wichtige buddhistische Feiertage – Vesakh

Das Vesakhfest (Visakha Puja) wird gefeiert zur Erinnerung an die Geburt, die Erleuchtung (Nirwana) und das vollkommene Verlöschen (Parinirvana) des Buddha Siddhartha Gautama.
Es stammt ursprünglich aus der Tradition des Theravada-Buddhismus (Sri Lanka, Thailand u.a.) und wird heute von Buddhisten in aller Welt als der wichtigste gemeinsame Feiertag begangen. Vesakh soll  auch der bewussten Suche der Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Wurzeln der unterschiedlichen buddhistischen Traditionen in aller Welt dienen.

Vesakh wurde 1999 auch von der UNO als „internationaler Feiertag“ anerkannt. Das Vesakhfest findet als von den Vereinten Nationen anerkannter internationaler Feiertag (Vesak-Day) jeweils am ersten Vollmond des Monats Mai statt.
Das Datum für Vesakh im Mai des aktuellen Jahres findet ihr immer im Kalender der Buddhastiftung.

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